26. Februar 2011
Jugendraum Tiefenbach
Somit war ich am letzten Dienstag vor Ort und traf mich mit ein paar Leuten, siehe Bild.
Wie es weitergeht schreibe ich entsprechend, sobald sich der Prozess weiterentwickelt hat.
19. Februar 2011
8-jähriges Jubiläum "Erster Öffnungstag"
Jepp, auf den Tag genau wurden heute vor 8 Jahren die Pforten zum ersten mal offiziell für alle Jugendlichen aus Kirchberg und Umgebung geöffnet. Alles begann damals damit, dass Sigurd und Petra Klein aus Sensweiler diese Arbeit aus der Taufe hoben. Unternehmer Heinrich Werner Ochs aus Kirchberg besorgte zwei ausrangierte S-Bahn-Waggons aus Berlin und verband diese mittels einem Ständerwerk als Dachkonstruktion zu einem Gebäudekomplex. Starke Unterstützung gab es durch den damaligen Stadtbürgermeister Dr. Hans Dunger.
Seitdem ist viel geschehen. Viele Jugendliche aus der umliegenenden Gegend nahmen die unterschiedlichsten Angebote wahr, bekamen praktische und aktive Unterstützung bei der Berufsorientierung und im Bewerbungsprozess. Über 35 junge Menschen wurden durch viel Liebe und Motivation in eine Ausbildungsstelle begleitet. Jahr für Jahr erweiterte sich das pädagogische Angebot und analog dazu auch das Personal des Zug-Teams.
In dem Bereich "Individuelle Berufsberatung" hat Petra Klein wirklich viel geleistet und ihr Herzblut gegeben. Nach 8 jähriger Tätigkeit eröffnet sich für sie ein neues Arbeitsfeld in der gleichen Branche. Ebenfalls unter dem Dach des Trägers we-SHARE e.V. startete in Idar-Obersein das Begegnungszentrum Gewerbehalle. Hier ist Petra seit Februar diesen Jahres angestellt und hat sich nun aus dem aktiven Dienst in Kirchberg verabschiedet. Dies wurde im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung gebührend gefeiert. Blumenstrauß und ein individuell gestaltetes Fotobuch können nur ein Bruchteil von dem Dank ausdrücken, den alle Betroffenen emfpinden. Petra, du hast hier wirklich Schätze aus deinem Herzen hinterlassen. DANKE, DANKE, DANKE. Vergelt´s Gott in seinem Maße!
Ebenfalls verabschieded wurde Maria Bartuli. Sie war über den Evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach angestellt. Auch dir einen herzlichen Dank für alle Liebe und Gespräche und Zeit, die du investierthast in viele junge Leben. Nachfolgerin ist Elisabeth Benz aus Rheinböllen, die sich nun in diese wichtige Arbeit einfindet.
Am Morgen des heutigen Tages gab es auch noch ein anderes sehr bedeutsames Ereignis, dass es nicht alle Tage gibt. Oben genannter Unternehmer Heinrich Werner Ochs wurde von Landtagspräsident Joachim Mertes im Auftrag des Bundespräsidenten Christian Wulff mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Der im Volksmund als Bundesverdienstkreuz bekannte Orden ist eine sehr hohe Wertschätzung, wie sie einem Zivilbürger nur in ganz besonderen Umständen verliehen wird. Heinrich Werner Ochs hat sich in vorbildlichem Maß im sozialen Bereich engagiert. Hier soll kein abgeschlossener Katalog genannt werden, es sei ur kurz erwähnt, dass das Jugendzentrum "Am Zug" eins von vielen Projekten ist, die initiert und auf den Weg gebracht wurde.
Lieber HWO, wir freuen uns mit dir und wissen, dass sich dein Investment jeglicher Hinsicht 100% gelohnt hat und weiter lohnen wird. Menschen in ihre Berufung zu führen ist eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Dies darf das Zug-Team mit großer Begeisterung im operativen Alltag leben. Vielen Dank für diese wunderbare Möglichkeit, die Welt ein bisschen besser zu machen. Mehr von solchen Menschen!
5. Februar 2011
Diskussionsrunde "Integration und Sport"
Ist die Rolle des Sports für die Integration ausländischer Mitbürger sehr groß? Um diese Fragestellung zu verdeutlichen, veranstaltete die JU Rhein-Hunsrück gemeinsam mit den Jugendzentren in Kirchberg („Am Zug“) und Sohren eine Diskussionsveranstaltung.
Auf dem Podium saßen eine Reihe sehr prominenter Gäste: Anna Dogonadze, Olympiasiegerin im Trampolinspringen, Walter Desch, Präsident des Fußballverbandes Rheinland, Hans-Josef Bracht, MdL, Alexander Gergert, Sportreferent des Jugendzentrums Sohren, Lukas Mallmann, Jugendtrainer im Rudern.
Gastgeber waren Marina Kehr, Jugendzentrum in Sohren, und David Sindhu, Jugendzentrum "Am Zug" in Kirchberg. Die Moderation des Abends hatte Tobias Vogt, Kreisvorsitzender der JU Rhein-Hunsrück, übernommen. Die Eingangs-Statements der Podiumsgäste zeigten erst einmal persönliche Erfahrungen mit Wünschen an Politik, Verbände, Vereine und Migranten auf: Grußwortbringer Alexander Licht betonte seine eigene sportliche Vergangenheit mit Leichtathletik und Fußball, woraus er den Schluss zog, dass man mit der sportlichen Integration auch seine persönliche Identität verbinden kann. Das zweite Grußwort von Johannes Steiniger machte gleich deutlich, dass für ihn die Sprache als Mittel der Integration wichtig sei.
Anna Dogonadze berichtete von ihren Erfahrung bei internationalen Wettkämpfen, wobei man sich dort "meist mit Händen und Füßen" verständigen würde, was schon funktionieren würde.
Walter Desch zog das Beispiel Fußball heran und sagte aus eigener Erfahrung, dass die meisten Fußballer mit Migrationshintergrund an einer echten Integration interessiert sind. Er meinte aber auch, dass es schwer sei, "jemanden zu integrieren, der die Landessprache nicht kennt". Aus diesem Grund seien Hilfen zur Integration inzwischen bereits in der Trainerausbildung zu finden.
Alexander Gergert konnte aus seiner eigenen sportlichen Erfahrung aufzeigen, dass "das Wort Integration eigentlich schon vorbei ist, denn Sportler sind meist schon integriert". Er betonte auch: "Wenn wir 10 Jahre zurückblicken, dann können wir heute sagen, dass die Arbeit nicht vergebens war!"
Hans-Josef Bracht berichtete aus seiner politischen Erfahrung: "Je globaler die Welt wird, desto mehr bedarf es der Bemühungen, damit ein Miteinander möglich ist." Ebenso erklärte er: "Ich habe den Sportkreis Rhein-Hunsrück immer bewundert, weil er die Integration gerade im Sport so vorangetrieben hat." Er weiß aber auch, "die Politik muss das gesellschaftliche Umfeld schaffen"!
Lukas Mallmann sprach die Mitgliedsbeiträge an, die bei zunehmender Verarmung von manchen Bürgern nicht mehr gezahlt werden könnten. Dazu könnten aber individuelle Lösungen durch Vorstandsbeschlüsse möglich sein, waren sich alle Diskutanten sofort einig. Sein Wunsch war aber auch eine verstärkte Unterstützung im Rahmen der Trainerausbildung.
Die sich anschließende Diskussion machte deutlich, dass Integration - zumindest im Sport - eine bereits schon teilweise gelebte Verhaltensweise ist.
So betonte Anna Dogonadze, dass ihr der Sport bei ihrer Integration sehr geholfen habe, neue Freunde zu finden: "Das war für mich auch der Anreiz, die Sprache zu lernen!"
Sport-Funktionär Walter Desch erläuterte aus seiner Praxis, dass "Integration nicht heißt, dass fünf verschiedene Nationalitäten zwei Mal 45 Minuten lang dasselbe Trikot anziehen und danach auseinander gehen". Deshalb haben die Fußballverbände in die Trainerausbildung übernommen, dass neben Spielzügen auch "integrative Momente" einzubinden sind. Seine persönliche Erfahrung sei aber, "bei Migranten ist der Wille, sich durchzusetzen, viel größer". Als Beweis konnte er auf die Nationalmannschaften in vielen Sportarten verweisen, die zeigen würden, dass Integration machbar sei: "Viele sind integriet, wenn sie denn wollen!".
Aus der Arbeit als Landtagsabgeordneter konnte Hans-Josef Bracht den Schluss ziehen, dass die Gesellschaft wachsam sein müsse, damit die Vereine nicht von Extremisten "unterwandert" würden: "Die Gesellschaft muss wachsam sein. Wir müssen deshalb deutlich machen, dass Extremismus 'Mist' ist. Das ist eine gemeinsame Aufgabe!"
Ein Problem aus seiner eigenen Arbeit als Jugendtrainer machte Lukas Mallmann deutlich: "Ich finde es zwar grundsätzlich gut, dass das Abitur früher gemacht werden kann, aber durch den dann anfallenden größeren Unterrichtsanfall schadet das dem Training in den Nachmittags- und Abendstunden. Viele hören dann auf, weil sie dann keine Zeit mehr haben!"
Aber er machte sich auch Gedanken über eine Lösung: Er schlug eine verstärkte Kooperation von Ganztagsschulen mit den Vereinen vor, so dass z. B. Nachmittags Vereinssport durchgeführt werden könnte.
Praktiker Walter Desch betonte vor seiner nächsten Aussage, dass er parteipolitisch ungebunden sei: "Die Ganztagsschule ist entstanden aus dem Wunsch nach einem gehobenen Lebensstandard."
Er konnte aber auch Lukas Mallmann zustimmen: "Wenn Sie nach der Schule gegen 17 Uhr heimkommen, dann noch Training, das funktioniert nicht!" Sein Lösungswunsch war: "Wir brauchen eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitswelt, unter anderem für Eltern und für Erzieher!"
Walter Desch nahm eine weitere Bemerkung von Lukas Mallmann auf und erklärte: "Die Hemmschwelle Geld bzw. Beitrag gehört mit zur Problematik der Integration!". Aber die Vereine würden "mit Sicherheit in der Lage sein, Lösungen anzubieten", war seine Überzeugung.
Ein Satz war ihm noch besonders wichtig: "Nehmen wir doch die Migranten mit in die Verantwortung!"
Quelle: www.mehr-hunsrueck.de (mit leichten Änderungen übernommen)
Bildquelle: www.mehr-hunsrueck.de