21. Januar 2013

Präventionsprojekt "17 Mädchen"

Eine Gruppe von Gymnasiastinnen schließt einen ungewöhnlichen Pakt: Um der Langeweile ihrer französischen Heimatstadt zu entfliehen, werden sie - gegen alle Widerstände - zur gleichen Zeit schwanger. So die kürzest mögliche Zusammenfassung von "17 Mädchen".
Der Film - der auf einer wahren Begebenheit beruht - gab den Impuls für eine kreisweite Präventionsreihe für Zehntklässler, organisiert vom Arbeitskreis der Schwangerenberatungsstellen in Kooperation mit dem Simmerner Pro-Winzkino und dem Cinema Boppard. Jeweils im Anschluss an eigene Filmvorführungen besprachen Mitarbeiterinnen von Caritas, Diakonischem Werk oder Donum Vitae mit den Jungs und Mädchen das Thema "Teenager-Schwangerschaft". Unterstützt wurden die Beraterinnen von Hebammen und den beteiligten Lehrkräften sowie von Akteuren der Jugendarbeit: Das Jugendamt war ebenso mit "im Boot" wie mehrere Jugendzentren („Am Zug“ Kirchberg, JuCa Simmern und JUZ Sohren) und eine Reihe von Schulsozialarbeitern.

 Kollegen Rainer und Dave mit aufgeweckten Jungen aus der Kooperativen Gesamtschule Kirchberg und der Regionalschule Sohren Büchenbeuren



An der Aktionswoche haben 13 Schulen aus allen Städten im Kreisgebiet teilgenommen; insgesamt erreichte man rund 1.100 Schüler! Den von den Veranstaltungsorten entfernt gelegenen Schulen half die Unterstützung der Kreissparkassenstiftung, des Lions Club Rheingoldstraße e.V. und der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises. Deren Zuschüsse deckten die Kosten für den Bustransfer.

Die Filmhandlung wirft zahlreiche Fragen auf - etwa: Was würde sich ändern, wenn sich in jungen Jahren Nachwuchs ankündigt? Wie wäre es dann um eigene Pläne bestellt? Wie sieht die Rolle des jugendlichen Vaters aus?
Die Schwangerenberaterinnen konstatieren, dass die jungen Leute durchaus Verantwortungsgefühl mitbringen - gleichwohl seien vielen die Konsequenzen einer Elternschaft nicht in vollem Umfang bewusst. So hätten sich etliche Jungs überrascht gezeigt, dass es nichts an der Unterhaltspflicht ändert, wenn sie ungewollt Vater werden.
In der Gruppenarbeit blieb es aber nicht bei Gesprächen. Beispielsweise bekamen die Mädchen und Jungs mit Hilfe eines künstlichen Schwangerschaftsbauchs einen Eindruck von körperlichen Veränderungen, die mit der Schwangerschaft einhergehen.
Bei den Präventionsveranstaltungen wurde deutlich, dass die Heranwachsenden zumeist auf den Rückhalt ihrer Familie vertrauen können. In der Schwangerenberatung kennt man aber sehr wohl junge werdende Eltern und deren Probleme. "Auch bei uns sehen manche Mädchen in einem Kind eine Perspektive, die sie vermissen", wissen die Pädagoginnen.
Auch wenn der Film ein wohl einzigartiges Beispiel aufgreift - als Denkanstoß und Diskussionsgrundlage taugt er doch. Deshalb flankierten zwei öffentliche Vorführungen die Präventionswoche.
Mehr zur Arbeit der Schwangerschaftsberatungsstellen erfährt man telefonisch:
- Caritas: 06742/87860 (Caritas Boppard) oder 06761/919670 (Caritas Simmern)
- Diakonisches Werk: 06761/9677313
- Donum Vitae: 06742/898648

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