Eine Gruppe von Gymnasiastinnen schließt einen
ungewöhnlichen Pakt: Um der Langeweile ihrer französischen Heimatstadt zu
entfliehen, werden sie - gegen alle Widerstände - zur gleichen Zeit schwanger.
So die kürzest mögliche Zusammenfassung von "17 Mädchen".
Der Film - der auf einer wahren Begebenheit beruht - gab
den Impuls für eine kreisweite Präventionsreihe für Zehntklässler, organisiert
vom Arbeitskreis der Schwangerenberatungsstellen in Kooperation mit dem
Simmerner Pro-Winzkino und dem Cinema Boppard. Jeweils im Anschluss an eigene
Filmvorführungen besprachen Mitarbeiterinnen von Caritas, Diakonischem Werk
oder Donum Vitae mit den Jungs und Mädchen das Thema
"Teenager-Schwangerschaft". Unterstützt wurden die Beraterinnen von
Hebammen und den beteiligten Lehrkräften sowie von Akteuren der Jugendarbeit:
Das Jugendamt war ebenso mit "im Boot" wie mehrere Jugendzentren („Am
Zug“ Kirchberg, JuCa Simmern und JUZ Sohren) und eine Reihe von
Schulsozialarbeitern.
Kollegen Rainer und Dave mit aufgeweckten Jungen aus der Kooperativen Gesamtschule Kirchberg und der Regionalschule Sohren Büchenbeuren
An der Aktionswoche haben 13 Schulen aus allen Städten im
Kreisgebiet teilgenommen; insgesamt erreichte man rund 1.100 Schüler! Den von
den Veranstaltungsorten entfernt gelegenen Schulen half die Unterstützung der
Kreissparkassenstiftung, des Lions Club Rheingoldstraße e.V. und der
Gleichstellungsbeauftragten des Kreises. Deren Zuschüsse deckten die Kosten für
den Bustransfer.
Die Filmhandlung wirft zahlreiche Fragen auf - etwa: Was
würde sich ändern, wenn sich in jungen Jahren Nachwuchs ankündigt? Wie wäre es
dann um eigene Pläne bestellt? Wie sieht die Rolle des jugendlichen Vaters aus?
Die Schwangerenberaterinnen konstatieren, dass die jungen
Leute durchaus Verantwortungsgefühl mitbringen - gleichwohl seien vielen die
Konsequenzen einer Elternschaft nicht in vollem Umfang bewusst. So hätten sich
etliche Jungs überrascht gezeigt, dass es nichts an der Unterhaltspflicht
ändert, wenn sie ungewollt Vater werden.
In der Gruppenarbeit blieb es aber nicht bei Gesprächen.
Beispielsweise bekamen die Mädchen und Jungs mit Hilfe eines künstlichen
Schwangerschaftsbauchs einen Eindruck von körperlichen Veränderungen, die mit
der Schwangerschaft einhergehen.
Bei den Präventionsveranstaltungen wurde deutlich, dass
die Heranwachsenden zumeist auf den Rückhalt ihrer Familie vertrauen können. In
der Schwangerenberatung kennt man aber sehr wohl junge werdende Eltern und
deren Probleme. "Auch bei uns sehen manche Mädchen in einem Kind eine
Perspektive, die sie vermissen", wissen die Pädagoginnen.
Auch wenn der Film ein wohl einzigartiges Beispiel
aufgreift - als Denkanstoß und Diskussionsgrundlage taugt er doch. Deshalb
flankierten zwei öffentliche Vorführungen die Präventionswoche.
Mehr zur Arbeit der Schwangerschaftsberatungsstellen
erfährt man telefonisch:
- Caritas: 06742/87860 (Caritas Boppard) oder 06761/919670
(Caritas Simmern)
- Diakonisches Werk: 06761/9677313
- Donum Vitae: 06742/898648
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