Winfried Wagner begrüßt die Anwesenden |
Das „einspurige Fahren mit zwei Rädern hintereinander“ war
1817 die bahnbrechende Erfindung von Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr
Drais von Sauerbronn. Bundesfinanzministerium, Deutsche Post und Baden
Württemberg würdigen die Erfindung der Laufmaschine durch eine Sondermünze,
eine Sonderbriefmarke und Sonderausstellungen zum 200. Jubiläum.
Weniger bekannt ist, dass der Erfinder des Fahrrads seine
Kindheit vom fünften bis zum neunten Lebensjahr in Kirchberg verbrachte. Der
Vater von Karl Drais war in den Jahren 1790 bis zur Flucht vor den
französischen Revolutionstruppen ausgangs 1794 Obervogt des Badischen Oberamts
Kirchberg. Die Familie lebte nach Dungers Nachforschungen im heutigen Anwesen
Hanss, Hauptstraße 19, auf Höhe des Marktplatzes direkt dem Rathaus gegenüber.
Der „Kulturverein Region Kirchberg“ hat für das
Jubiläumsjahr 2017 eine Veranstaltungsreihe
organisiert; Winfried Wagner vom Arbeitskreis Geschichte zeichnet verantwortlich
für die Planung der Veranstaltungen. Den Auftakt machte Dr. Hans Dunger mit
seinem Vortrag „200 Jahre Laufmaschine 1817 – 2017“ im Kirchberger Rathauskeller.
Anschaulich schilderte Dunger die Schwierigkeiten beim Fahren der Laufmaschine
auf den damals doch ungeeigneten Straßenverhältnissen; er selbst hatte es mit
dem Original-Nachbau (derzeit im Stadtmuseum in der Helenenstraße zu sehen)
ausprobiert. Der wertvolle Nachbau einer Laufmaschine wurde im Jahre 1996 in
Karlsruhe angefertigt und von Kreissparkasse Rhein-Hunsrück und Volksbank
Kirchberg finanziert.
Dr. Hans Dunger in seinem Element (Mobilität und Briefwertzeichen) |
Am 7. Mai findet die nächste Veranstaltung im Rahmen des
Drais-Jubiläums statt. Während des Stadtfestes treffen sich Kinder mit ihren
Laufrädern um 14 Uhr auf dem Marktplatz, Winfried Wagner fährt dann als
Freiherr von Drais mit den Kindern durch die Stadt.
Text: Dr. Heinz Bengart
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