Zum heutigen Abreisetag wurde gleich im Nachhinein der komplette Post eingestellt. Gestern Abend war ein Treffen um 18:00 Uhr, um den 9-Sitzer-Bus aus Koblenz entspannt zu laden um eine zügige Abfahrt zu haben.
Unterwegs nach Polen zum SLOT Art Festival machten wir einen kleinen Stop in Mainz, um die weibliche Betreuungskraft Sara Klein einzuladen. Alle zwei Stunden gab es Fahrerwechsel, um ohne große Pausen die Mammutstrecke zu meistern. Auf der Höhe bei Dresden hatte das Radio einen leichten Defekt, der kurz bevor der ADAC-Fachmann uns erreichte, wieder behoben war. Vor Ort in Lubiaz angekommen, suchten wir uns nach der Anmeldung einen netten Platz für unsere drei Zelte.
Der nächste Tag begann für uns recht früh, da die Jugendlichen die Idee bereits im Vorfeld verfolgten, das Konzentrationslager Auschwitz zu besichtigen. Also noch mal ein paar Stunden über die polnischen Straßen holpern. Zum Glück mit einem guten Navi von Becker. Das Arbeitslager in Auschwitz hinterließ schon einen dämpfenden Eindruck. Die Führung war leider in Englisch, so dass nicht alle Teilnehmer der flüssig sprechenden Führung folgen konnte. Auch das Simultanübersetzen strengte ziemlich an. Aber die Bilder und Objekte sprachen für sich. In einem großen Raum waren Berge von Haaren aufgetürmt. Mancher Zopf war hier und da deutlich zu erkennen auch vom Geruch her war klar: Das hier ist keine optische Täuschung!
In einem anderen Raum waren 700 Paar Kinderschuhe und 80.000 Schuhe von Erwachsenen. Diese Kleidungsstücke gehörten mal lebenden Menschen. Darüber musste man nicht noch mal explizit belehrt werden. Allen die der Auschwitzlüge Glauben schenken waren noch nie hier gewesen! Wenn jemand unserer Leser so jemanden kennt, bitte sponsert ihm diese Fahrt und die Glatze beginnt (hoffentlich) wieder zu wachsen!
Auf ca. 2x2 m² kleinen Liegeflächen mussten sich bis zu 5 Menschen quetschen. Die unwürdige Umgangsweise auch in vielen Berichten festgehalten zeigten überdeutlich auf, zu welch furchtbaren Taten der Mensch fähig ist! Da gab es 20 Stockhiebe, wenn jemand seine Notdurft hinter dem Haus verrichtet hat, obwohl er einfach nur gerade stehen soll.
[...]
Um diese ganzen Eindrücke altersgerecht zu verarbeiten, haben wir uns im Rahmen des Festivals immer wieder Zeiten genommen, um als Gruppe über das Erlebte und Gesehene zu sprechen. Es sind auch Bilder entstanden, die in der Aufarbeitung gezeichnet wurden.
Ansonsten hatten wir eine richtig gute Zeit auf dem Festival. Unseren Jungs fiel es nicht schwer hübsche polnische Mädels kennenzulernen. Plötzlich reichte das Schulenglisch umfangreich aus um über alle lebenswichtigen Themen zu referieren.
Der Besuch von zahlreichen Workshops (Schmieden, Basteln, Motorradfahren auf der Wiese, Gestalten jeglicher Art) sowie der vielen Konzerte von Band aller Coleur ließ jeden der Reiseteilnehmer voll auf seine Kosten kommen.
Von der Rückreise gibt es nichts besonderes zu berichten. "Komplett staufrei" müsste als Prädikat ausreichen.
Somit bleibt festzuhalten: Nächstes Jahr wieder! Jugendliche ab 13 Jahren sind herzlich eingeladen, die kulturellen Grenzen des Hunsrücks zu überschreiten und neue Erfahrung in einem freundlichen Nachbarland zu sammeln.
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